Korseby Online - Blasiaceae

Blasiaceae

Diese Moosfamilie umfasst nur zwei monotypische Gattungen, die eigenartige Thalli ausbilden. In Europa kommt nur Blasia vor.

Blasia pusilla (Kleines Flaschenmoos)

blasia pusilla
Blasia pusilla
Erkennungsmerkmale
Blasia pusilla ist ein thallusförmiges, niederliegendes bis 4 cm großes Lebermoos, dessen Thallus dunkelgrün gefärbt ist und an den Rändern oft wellig ist. In der Mitte ist der Thallus mehrschichtig. Ein breiter Randbereich dagegen einzellschichtig. Auf der Thallus-Unterseite gibt es schildförmige, dornig gezähnte, etwa 5 mm große Unterblätter und vereinzelte Rhizoiden. Die etwa 30 µm im Durchmesser großen, rundlichen Laminazellen haben keine Ölkörper. Vegetative Vermehrung durch mehrzellige, elliptische Brutkörper, die in flaschenartigen Gebilden auf der Thalluspberseite gebildet werden, findet häufig statt. Kapseln sind zusammengedrückt ellipsoid und von herablaufenden Pseudoperianthien eingeschlossen. Die ellipsoidischen Sporen sind etwa 35 bis 48 µm groß. Das Moos geht eine Symbiose mit Nostoc ein, deren Kolonien im durchscheinenden Licht als dunkelgrüne Punkte an der Thallusbasis erscheinen.

Vorkommen
Blasia pusilla wächst in ausgedehnten Rasen an mäßig lichtreichen bis halbschattigen, feuchten bis wenig nassen, kalkarmen, mäßig sauren, aber oft basenreichen Standorten auf sandiger, grusiger, kiesiger, lehmiger oder lehmig-humoser Erde an Waldwegrändern, durchsickerten Stellen entlang Gräben oder Ackerrändern. Typische Begleitmoose sind Anthoceros agrestis, Dicranella rufescens, Physcomitriella patens, Pohlia wahlenbergii, Pseudephemerum nitidum, Riccia glauca oder Riccia warnstorfii. Nicht selten wird es auch von Juncus bufonius begleitet. Das Moos ist in weiten Teilen der Nordhemisphäre verbreitet. In Deutschland ist die Art unbeständig und gefährdet durch modernen Acker- und Waldnutzung, sowie Nährstoffeinträge.